SchinFoto RNZzler Stiftung (Munich Re) unterstützt Präventionskampagne zur Aufklärung für die Gefahren von K.O. Tropfen!

Stellen Sie sich vor: Es ist Wochenende! Sie feiern ausgelassen mit Freunden; plötzlich wird ihnen schwindelig; sie kämpfen mit Kreislaufprobleme; werden schläfrig und ihr Reaktionsvermögen ist beeinträchtigt. Am nächsten Tag haben sie nur noch lückenhafte Erinnerungen an den letzten Abend.

Was ist passiert? Vermutlich wurde Ihnen heimlich sedierenden Substanzen (K.O. Tropfen) in ihrem Glas verabreicht. Die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Gewalttat zu werden ist hierbei sehr hoch. K.O. Tropfen werden meist verwendet, um (sexuelle) Gewalt auszuüben. Die Betroffenen haben meist gar keine oder wenig Erinnerung an die Tat.

Was sind K.O.-Tropfen und wie wirken sie?:

  • O.-Tropfen ist ein Sammelbegriff für über 100 verschiedene Substanze (farb- , geruchslos), meist frei erwerbbar im Internet.
  • Bei den verwendeten Wirkstoffen handelt es sich häufig und in zunehmendem Maße um die Partydroge GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) und deren Vorläufersubstanz GBL (Gamma-Butyrolaction), auch Liquid Ecstasy genannt. Aber auch um Mixturen aus Medikamenten, wie Benzodiazepinen, Chloralhydrat, Muskelrelaxantien und Barbituraten.
  • Betroffene – sowohl Frauen als auch Männer - sollen willen- und hilflos zu machen. Offizielle Zahlen zur Prävalenz gibt es leider nicht. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen und einer höheren Prävalenz von Frauen, die betroffen sind.
  • O.-Tropfen sind nur ca. 6 Stunden bis max. 12 Stunden nachweisbar, was die Beweismittelsicherung und Strafverfolgung erschwert.
  • Die Wirkung kann nach ca. 10-30 Minuten einsetzen. Häufig berichten Betroffene zunächst von einem euphorisierenden Rausch, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden, erst dann kommt es zu Schläfrigkeit und Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens. Es kann sogar bis zum Tod führen.
  • Häufig kennen Betroffene die Täter aus ihrem Freundes-, Bekannten-, oder Kollegenkreis.
  • Diese Übergriffe passieren überall; bspw. im Freundeskreis, beim Geschäftsessen, Geburtstagen und anderen privaten und öffentlichen Veranstaltungen.

Prävention (Aufklärungskampagne):

Am 19.02.23 haben wir eine Aufklärungskampagne (Flyer, Infostand, Plakataktion) zur Wirkung von K-O Tropfen in der Heidelberger Innenstadt durchgeführt.

Zudem wurden im Rahmen einer Plakataktion weit über 100 Plakate zu K.O. Tropfen in Bussen und Straßenbahnen des ganzen Verkehrsgebiets Heidelberg der RNV aufgehängt, die von der Schinzler Stiftung (Munich Re) finanziert wurde.

Parallel wurden Workshops zur Prävention sexualisierter Gewalt an den Heidelberger Schulen durchgeführt. Die lokale Presse (Rhein Neckar Zeitung) hat ebenfalls über unsere Kampagne berichtet.


Mein herzlicher Dank gilt der Schinzler Stiftung für die Finanzierung dieser Plakataktion in Bussen und Bahnen in Heidelberg.

Heidelberg ist erst der Anfang!

Gemeinsam mit Kolleginnen von Munich Re (RV) und MEAG planen wir weitere Aufklärungskampagnen zu den Gefahren von K.O. Tropfen in Clubs und Diskotheken in München, um für dieses Thema weiterhin zu sensibilisieren.