Museum SocialDay2018 2"Heimat ist für mich der Ort, an dem ich mich nicht erklären muss." 

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Dies war eines von zahlreichen prägnanten Statements beim Kennenlern-Workshop im Rahmen des "Interkulturellen Projekttags mit Flüchtlingen im Museum Fünf Kontinente"  auf die Frage: "Was bedeutet Heimat für mich?" 

Einer der fünf diesjährigen Social Days der Schinzler Stiftung ermöglichte elf MR-Kolleginnen und Kollegen  und ebenso vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Vereins "Hilfe von Mensch zu Mensch e.V" (www.hvmzm.de) z.B. aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Ägypten, Syrien und Rumänien, sich auf fremd erscheinende Denkweisen einzulassen, eigene gesellschaftlich-kulturelle Standpunkte zu hinterfragen sowie diesbezüglich neue Anregungen zu erhalten bzw. diese zu teilen. 

 

Den eigenen "Standpunkt" hinterfragen, sich darüber mit anderen im Gespräch austauschen, zuhören und Kontakte  knüpfen: Dies zog sich wie ein roter Faden durch das Tagesprogramm, das die Moderatorin und Projektleiterin Karin Berner vom Museum Fünf Kontinente ausgearbeitet hatte. 

Impuls, den interkulturellen Dialog zu starten gab nach dem intelligenten Kennenlern-Workshop eine kurze Führung der bosnischen Kuratorin Dzamna Krpo durch die Museumsammlung mit Exponaten zu allen fünf Kontinenten.   Ein kreativer T-Shirt-Druck-Workshop mit dem Non-profit Integrationsprojekt "Peace of Paper" (www.peaceofpaper-workshop.de) folgte. Die "Begutachtung" der gewählten Motive sowie der fertigen T-Shirts schaffte eine weitere Grundlage für angeregte Gespräche, die dann beim Mittagessen im museumsinternen Café MAX 2, fortgeführt wurden. Gruppenfoto Museum

Im "Märchen-Zimmer" des Museums ging es im Anschluss nicht darum, Märchen zu erzählen, sondern um im Plenum zu erklären, welche jeweiligen Berufen und Aufgaben die Teilnehmer ausüben. Dass es diese "klassische" Vorstellungsrunde erst zu einem relativ späten Zeitpunkt gab, war von Karin Berner bewusst gewählt worden - die erste Begegnung der Menschen sollte sich nicht auf Herkunft und soziale Stellung beziehen, sondern auf Einstellungen, Positionen und die jeweilige Persönlichkeit. Und dies ist vollauf gelungen: die Beschreibung der beruflichen Tätigkeit rundete nur mehr das Bild ab, das man in den Workshopteilen zuvor von den anderen Teilnehmern gewonnen hatte. 

Zum Abschluss des Tages traten John Awofde Olugbenga und Stefan Lanius mit ihrer musikalischen interkulturellen Performance Jo Wá - Zusammen? Leben! auf. In dem Stück stellten die beiden Künstler Fabeln aus der Antike der Kultur Nigerias gegenüber und fragten: wo können wir uns ergänzen und voneinander lernen? Ein Stück, das zum Ausklang des Social Days noch einmal intensiv zu Reflexion und Diskussion anregte. 

Das Museum Fünf Kontinente (das bis 2014 unter dem Namen Staatliches Museum für Völkerkunde bekannt war) bietet vor dem Hintergrund der Sammlungen von Exponaten aus allen Teilen der Welt interessierten Menschen Workshops gemeinsam mit geflüchteten Menschen und Migrantinnen und Migranten an, um im Dialog die Vielfalt von Kulturen kennen zu lernen.

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